Das Chinchilla
Das Chinchilla stammt aus den Anden in Südamerika, wo es in einer Höhe bis zu 6000m lebt. Es wird grundsätzlich zwischen zwei Arten unterschieden:
- das Kurschwanzchinchilla (Chinchilla Brevicaudata)
- das Langschwanzchinchilla (Chinchilla Laniger) das meist als Heimtier gehaltene Chinchilla
Das Kurzschwanzchinchilla hat eine Kopf-Rumpf-Länge von ca. 35 cm und eine Schwanzlänge von 14-15 cm. Das Langschwanzchinchilla hat eine Kopf-Rumpf-Länge von ca. 25 cm und eine Schwanzlänge von 18 cm. Die Körpermasse können bei Rassechinchillas schwanken. Das Chinchilla hat ein langes, seidiges, blaugraues Fell, heutzutage wird es aber auch in verschiedenen Farben gezüchtet. Standard, Black Velvet, Wilson White, Pink White, Ebony, Charcoal, Safir, Violett, Deutsch Violett, Beige, Blue Slate, Ebony Velvet, Saphir Velvet, Violett Velvet, Deutsch Violett Velvet, Beige Velvet, Silber, Platin, Weiß Saphir, Weiß Violett, Pink White Violett, Beige Violett, Blue Diamond, Saphir Violett, Beige White, Beige rundum, Saphir rundum, Violett rundum, Standard rundum, Beige Schecke, Schwarz Weiß Schecke, Platin Schecke, Silber Schecke, Weiß Saphir Schecke, Weiß Violett Schecke, Bunt Schecke, Lockenfell (Curly).
Alter, Geschlecht und mehr...
Chinchilla können bis zu 20 Jahre werden, ihre tatsächliche Lebenserwartung hängt wie bei allen Lebewesen jedoch natürlich von der Ernährung und sachgemässen Haltung ab. Sie erreichen ein Körpergewicht von 400g bis 1000g.
Für Anfänger schwer zu unterscheiden ist das Geschlecht: Beide Geschlechter haben einen Harnzapfen. Das Erkennungsmerkmal ist ein ca. 1cm großer Abstand zwischen dem Zapfen und After beim Böckchen, beim Weibchen liegt das eng zusammen.
Die Zähne der Chinchilla sollten gelblich/orange sein, sind sie weiß deutet dies auf Mängel hin. Chinchillas sind Dauerköttler, sprich sie setzen permanent Kot-Kügelchen ab, welche ca. 1cm lang und trocken sind und teilweise vom Chinchilla gefressen werden, da der Kot wichtige Nährstoffe beinhaltet. Beim Auslauf machen sie eigentlich keine Pfützchen, die erledigen sie schon im Käfig.
Die Sinnesorgane
Die Augen sitzen leicht seitlich am Kopf, um ein großes Blickfeld zu ermöglichen. Das Chinchilla ist hauptsächlich nachtaktiv, es gibt aber auch Ausnahmen. Die Ohren sind sehr groß und dienen auch zur Körpertemperaturregelung. Sie sind sehr beweglich und unbehaart. Die Tasthaare sind sehr wichtig, da die Sehkraft bei Chinchillas nicht so gut ausgeprägt ist. Mit den 5-10 cm langen Tasthaaren an der Schnauze erkunden sie ihre Umwelt. Da sie sehr neugierig sind, sind die Haare fast ständig in Bewegung...
Mit ihrem süßen Näschen können sie sehr gut riechen, viel besser als wir Menschen. Damit erschnüffeln sie ihr Futter, die Leckerlis, auch unangenehme Gerüche oder auch brünstige Weibchen. Auf die Ernährung sollte besonderer Wert gelegt werden, da Chinchillas auch Futter fressen, das für sie ungeeignet oder ungesund ist.
Das Verhalten
Das Chinchilla bewegt sich hoppelnd voran, vergleichbar dem Kaninchen. Die Hinterbeine sind kräftig und ermöglichen dem Chinchilla ca. einen Meter hohe Sprünge aus dem Stand. Die Vorderbeinchen sind eher kurz und haben eher eine Griff- und Stützfunktion. Die Pfoten haben, im Gegensatz zu anderen Nagern, Nägel anstatt Krallen. Mit den Vorderpfötchen/Händen können sie geschickt ihr Futter halten, wie Pellets oder Heuhalme und Leckereien. Sie nehmen sie zuerst mit dem Mund auf dann nehmen sie das Futter in die Hand und beißen ab. Lustig sieht es aus wenn Chinchillas neugierig oder aufmerksam sind, dabei stellen sie sich auf die Hinterbeinchen, schnüffeln in die Luft und spitzen die Ohren.
Schlafen sollte ein Chinchilla in Höhlen oder Häuschen. Es sollte auch nicht alleine gehalten werden, da Chinchillas sehr gerne kuscheln. Sie lieben Gesellschaft und den Körperkontakt mit Artgenossen. Das Vertrauen des Chinchilla zu gewinnen ist mit viel Geduld verbunden und der Mensch muss sich dieses Vertrauen erst verdienen (man sollte und kann es nicht erzwingen). Leckereien und Extra-Rationen sollten mit Mass und Bedacht eingesetzt werden, da die meisten Zusatznahrungsmittel wie Körnerfutter, Sticks etc. dem Tier in grossen Quantitäten schaden.
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